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Ökumene - Bacharach:Orgelerlebnis, Spaziergang, Andacht, Konzert: Orgelwanderung 2025

Auch in diesem Jahr, am 26. September, erklang an drei historischen Bacharacher Orgeln – in den Kirchen St. Anna, St. Nikolaus und St. Peter – nacheinander Musik verschiedener Komponisten aus vier Jahrhunderten. Und wie im letzten Jahr spielten an den Orgeln Michael Steinbach aus Emmelshausen, Leitender Kantor im Pastoralen Raum Sankt Goar, Christian Binz, Organist in der Katholischen Pfarrei St. Urban Oberer Mittelrhein, und Susan Kaufmann-Brenninkmeijer, Orga-nistin in der Evangelischen Kirchengemeinde Vierthäler. War es also wie im letzten Jahr? Ja und nein. Hier sollen einige Besonderheiten der diesjährigen Orgelwanderung gezeigt werden.
Orgel - Bacharach-Steeg St. Anna
Datum:
24. Okt. 2025
Von:
Susan Kaufmann-Brenninkmeijer

Orgelvorbereitung

Michael Steinbach beim Stimmen in St. Anna

Wer in den Tagen vor der Orgelwanderung in eine der Kirchen kam, fühlte sich vielleicht von einem schrillen, unharmonischen Gepfeife vertrieben, das mit dem Stimmen der Zungenpfeifen einherging. Manche Pfeifen (z. B. die Trompeten- und Posaunenregister) einer Orgel verstimmen sich mit jeder kleinen Witterungsänderung und müssen vor einem Konzert neu gestimmt werden. Glücklicherweise versteht sich Michael Steinbach auf diese diffizile – und aus der Nähe auch ohrenbetäubende – Aufgabe.

Gedenken

Die diesjährige Orgelwanderung stand auch im Zeichen des Gedenkens an den kurz zuvor mit erst 58 Jahren verstorbenen Organisten Joachim Schreiber aus Simmern. An sein Können, seine Menschlichkeit und seinen Humor sollte mit der Auswahl der Stücke gedacht werden – so z. B. mit seiner Komposition „Er ist erstanden, Halleluja! Rondo für Orgel und Rotwein* (*=vor dem Spielen zu trinken!)“ aus seinem „Simmerner Parodeyenbuch“.

Andacht

Christian Binz an „seiner“ Orgel in St. Nikolaus

Die Orgelwanderung soll nicht nur Konzert, sondern auch Abendandacht sein. Pfarrer Heiko Ehrhardt und die Gemeindereferentin i.R. Renate Wessling hatten sich bereiterklärt, dazu beizutragen. In jeder der Kirchen wurde außerdem ein Choral gespielt, den die Besucher*innen gerne mitsangen.

Konzert

An dieser Stelle sollen nicht alle gespielten Werke genannt werden, nur so viel: Gerade die Vielfalt der Stücke – mit Kompositonen aus dem 17. bis ins 20. Jahrhundert –, die unterschiedlichen Klänge von Barock bis Pop und nicht zuletzt die individuellen Spielweisen der Organist*innen machten das Konzert zu einem wunderschönen Erlebnis (nicht nur für uns Musizierende). 

Zusammensein

Die Organist*innen vor der Orgel in St. Peter

In St. Peter wurde die Orgelwanderung schließlich – dank der guten Organisation von Heinz-Willi Eichner – zum gemütlichen Beisammensein. In gelöster Stimmung blieben die Besucher*innen noch eine ganze Weile zusammen, um nachzuspüren, zu plaudern und mit den Organist*innen ein Gläschen Wasser oder Wein zu genießen.

 

Text und Foto 1 und 2: Susan Kaufmann-B., Foto 3: Carl Brenninkmeijer