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Pfarrkirche St. Nikolaus mit Pfarrzentrum in Bacharach

Bacharach, St. Nikolauskirche

Ab 1685 wurde auf dem vormaligen Zollgelände ein Kapuzinerkloster erbaut. Die Kirche, das anschließendes ehemaliges Klostergebäude sowie einige Wehrmauern sind noch erhalten. Nachdem das Kloster 1802 säkularisiert wurde, diente St. Nikolaus weiterhin als Pfarrkirche. Das ehemalige Klostergebäude ist heute Pfarrzentrum. Im Inneren ist die Kirche schlicht gestaltet. Die ursprüngliche Ausstattung ist weitgehend erhalten. Das einschiffige Langhaus hat ein Tonnen-, der eingezogene Chor ein Kreuzgewölbe. Hinter dem Hochaltar befindet sich der tonnengewölbte ehemalige Mönchs-Chor.

Das ehemalige Bacharacher Kloster ist in seiner Baustruktur aus der Zeit um 1700 recht gut erhalten. In Bacharach waren (mit Unterbrechungen) seit 1621 Kapuziner ansässig. Die Kapuziner versorgten seelsorgerisch auch beachbarte Pfarreien. Das Kloster wurde 1802 aufgehoben. Ein Bruder verblieb als Pastor der Pfarrei in Bacharach. Im Bundesland Rheinland-Pfalz befindet sich kein Kapuziner-Kloster mehr; das nächste existiert in Frankfurt. Die Kapuziner in Deutschland, Belgien, Tirol und den Niederlanden sind in der Deutschen Kapuzinerprovinz zusammengeschlossen.

 

Die Kirche ist nur zu den Gottesdienstzeiten geöffnet.

Patrozinium St. Nikolaus 2023

Patrozinium St. Nikolaus 2023
Datum:
6. Dez. 2023
Von:
Christian Binz

Auch 2023 feierte Bacharach das Patronatsfest in der Pfarrkirche St. Nikolaus mit einem Festhochamt am Abend des 6. Dezembers. Anschließend gab es einen kleinen Empfang im ehemaligen Kloster.

Patrozinium St. Nikolaus 2020

Altardekoration zum Patrozinium St. Nikolaus 2020
Datum:
6. Dez. 2020
Von:
Christian Binz

Mitra und Bischofsstab erinnern uns jedes Jahr an den Heiligen Nikolaus und daran, was er alles Gutes für die Menschen getan hat. Nikolaus hatte aber vor allem für die Armen, Schwachen und Notleidenden ein Herz. Für sie hat er sich immer wieder eingesetzt und ist für uns auf „einzigartige Weise“ zum Vorbild für die Nächstenliebe geworden. So sind um diesen Nikolaus auch viele Legenden entstanden, die sich die Menschen immer wieder erzählten und die bis heute in den Herzen der Menschen lebendig geblieben sind. Eine davon ist die Geschichte von den drei goldenen Äpfeln:
 
Es lebte einst ein armer Mann, der hatte drei Töchter. Weil sie arm waren, wollte der Vater sie auf dem Markt als Mägde anbieten. Nikolaus hörte davon und warf jeder Tochter nachts einen großen Goldklumpen in Form eines Apfels durchs Fesnster. Dank dieser Mitgift konnten sie heiraten und ein glückliches Leben führen (www.vivat.de/nikolaus).

Die Pfarrei St. Nikolaus Bacharach hat auch 2020 wieder am 6. Dezember ihr Patrozinium gefeiert.

Kreuzwegstation

Kreuzwegstation in St. Nikolaus

In der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus zu Bacharach ist in der Südwand eine spätmittelalterliche Kreuzwegstation eingelassen. Es handelt sich wohl um die Station „Jesus begegnet den weinenden Frauen".

Der Text hierzu findet sich im Lukas-Evangelium (Lukas 23, 27–31).

Nachgedacht

Die Kreuzwegstation in unserer Pfarrkirche St. Nikolaus zeigt eine Szene oder besser gesagt einen Ausschnitt des Weges Jesu, wo er den weinenden Frauen begegnet. Wenn wir diese Worte Jesu hören oder lesen, kommen diese uns zunächst fremd und unerklärlich vor. Eines ist jedoch klar, dass diese Worte Jesu auch an uns gerichtet sind und wir  in dieser Bibelstelle vorkommen. „Weint über euch und über eure Kinder“ meint wohl, dass die Menschheit bis heute diese tiefgründige Wahrheit nicht versteht. Der Evangelist Lukas teilt uns durch diese Verse mit, dass Jesus wusste, welcher Unglaube auf der Erde herrscht. Dieses radikale Bild von Zerstörung, indem der Mensch besser von Hügel und Bergen zudeckt wird macht es deutlich.

So kann es durchaus sein, dass der Evangelist Lukas aus seiner Sicht uns diese Begebenheit erzählt, damit wir wachgerüttelt werden und an uns selbst erkennen, dass wir über uns nachdenken (weinen) sollten, genauso wie die Gemeinde damals.

Jesus lebt. Und er spricht diese Worte heute zu uns. Es liegt an uns richtig hinzuhören, damit wir sie verstehen.

Renate Wessling