Pfarrei Oberer Mittelrhein - Urban Voices:Goldene 20er – Gute Laune beim Muttertagskonzert

Über einen vollen Pfarrsaal konnten sich die URBAN VOICES bei ihrem Muttertagskonzert „Goldene 20er“ in Trechtingshausen freuen. Im Rahmen der Benefiz-Veranstaltungsreihe „Happy Birthday, Klais-Orgel!“ anlässlich des 100. Geburtstags der Trechtingshäuser Klais-Orgel wird das alltägliche und kulturelle Leben von vor 100 Jahren in der Weimarer Republik auf vielfältige Weise vor- und dargestellt. Die musikalische Reise führte in das pulsierende Berlin der 20er Jahre, wo Operettenglanz die Inflationskrise und die Nachkriegsarmut vergessen ließ. Als besonderer Stargast war Solist Patrick Hörner vom Mainzer Staatstheater geladen, der mit seinem lyrischen Tenor Künnekes „Vetter aus Dingsda“ mimte („Ich bin nur ein armer Wandergesell“) und mit „Dein ist mein ganzes Herz“ in Lehars „Land des Lächelns“ entführte. Einfühlsam begleite ihn Chorleiter Sebastian Laverny dabei am Klavier. Aus dem Jahr der Orgeleinweihung (1925) stammte auch die Operettenarie „Gern hab’ ich die Frau’n geküsst“ aus Lehars „Paganini“, in der Patrick Hörner charmant mit seinem strahlenden Timbre begeisterte. Im Wechsel zu seinen solistischen Darbietungen trugen die Chorkinder Rafael (11 Jahre), Nico (12 Jahre), Jonathan (8 Jahre) und Emanuel (7 Jahre) mit großem Engagement eigens ausgewählte Gedichte zum Muttertag vor: mal zum Nachdenken, mal zum Dahinschmelzen, mal zum Schmunzeln.
Musikalisch gerahmt wurde dieser Mittelteil von den Auftritten der URBAN VOICES, die mit den frühen Hits der Comedian Harmonists gute Laune verbreiteten und nicht nur ihr sängerisches Können unter Beweis stellten, sondern auch durch ihren harmonischen Zusammenklang demonstrierten, wie gut die Gemeinschaft in nicht einmal einem Jahr seit ihrer Gründung bereits zusammengewachsen ist. Mit kleinen kabarettistischen Einlagen traten solistisch einige Chormitglieder hervor: Sebastian Laverny mit dem Berliner Couplet „Hinter’m Ofen sitzt ne Maus!“, wobei Chorkind Malina (7 Jahre) die Maus hinter dem Klavier einfangen durfte, Karl-Heinz Walldorf als „Nachbar Krause“ aus „Mein kleiner grüner Kaktus“ sowie Anita Junck mit einer Neufassung der „Berliner Luft“ in einer Trechtingshäuser Variante. Die „Trechtingshäuser Luft“ war der krönende Abschluss dieser rundum gelungenen Veranstaltung. Auch für das leibliche Wohl war dank eines üppigen Kuchenbuffets reichlich gesorgt, sodass nach den Darbietungen sowie einer Zugabe noch genug Gelegenheit für geselligen Austausch blieb. Das Publikum bedankte sich mit lebhaftem Applaus und großzügigen Spenden.
Sarah Wendel